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Strom sparen EXTREM – kalt duschen

Da mir langsam die vernünftigen Möglichkeiten ausgehen, Strom zu sparen, wenden wir uns nun mal den unvernünftigen zu.

Bei diesem Experiment habe ich einige Dinge gelernt. Schmerzhaft.

Eigentlich bin ich hier eher zufällig drübergestolpert, weil ich mir dazu ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht habe. Warmwasser kommt halt aus der Leitung. Ist so. Punkt.

Geändert hat das ein YouTube-Video von der Gruppe „FlowFinder“. Unter dem Titel „Eine Methode für mehr Willenskraft“ geht es um eine brutale Variante des „kalt duschens“. Und das wollte ich spaßhalber mal ausprobieren:

Um das „Erlebnis“ in einem Wort zusammenzufassen: „AUA!“

Das ist wirklich kein Kinderspiel. Und die ersten Male habe ich mit dem Boiler noch etwas „nachgeholfen“, damit die Wassertemperatur nicht unter 15 Grad abfällt. Nach drei Tagen schaltete ich den Boiler dann komplett aus und habe die Sicherung dafür ebenfalls auf „aus“ geschaltet. Dabei fiel mir auf, dass es eine Starkstromsicherung war, an welcher der Boiler hängt. Das kam mir dann schon recht verdächtig vor. Ich begann, etwas zu recherchieren…

Freilich weiß ich, dass die Warmwasseraufbereitung über einen Boiler alles andere als effizient ist. Aber genaue Zahlen hatte ich dazu nie im Kopf. Nach der Lektüre einiger Internetseiten war ich etwas schlauer :)

Prinzipiell hat man beim elektrisch betriebenen Warmwasser-Boiler zwei „Verbrauche“, die man zusammenrechnen muss:

  • Das Erwärmen von Wasser
  • Das Halten der Temperatur (= Bereitschaftsverlust)

Der Bereitschaftsverlust wird bei einem so großen Boiler wie dem meinen mit einem Richtwert von etwa einer Kilowattstunde pro Tag beziffert. Also alleine für das „warm halten“ des Wassers geht alle 24 Stunden eine kWh über die Wupper. Hier hätte ich höchstens auf ein Viertel des Verbrauchs getippt.

Das Aufheizen des Wassers von 5 Grad auf 55 Grad Celsius verbraucht pro Liter 0,058 kWh. Macht bei runden 50 Litern Wasser für das Duschen gut 3 kWh pro Tag.

Warum so viel Wasser? Um die 15 Liter liefen bei mir alleine schon beim „Vorlauf“ durch den Abfluss, bis das Duschwasser endlich schön warm ist und die Leitungen und Schläuche erwärmt sind. Der Rest dann fürs Einweichen, Zwischenspülen und Klarspülen.

Summa Summarum kommen wir also pro Tag auf 3 + 1 = 4 kWh. Macht im Jahr stolze 1.460 kWh. Was bei einem Strompreis von mittlerweile astronomischen 30 Cent pro kWh 438 Euro entspricht! Und das ist extrem viel mehr, als ich geschätzt hätte.

Mal sehen, ob ich tatsächlich die Willenskraft dafür weiterhin aufbringen kann. Gerade im Winter ist das dann sicher bestialisch. Jedoch habe ich ab sofort einen doppelten Anreiz: Kalt duschen soll ja nicht nur gut für das Immunsystem sein und die Testosteronproduktion ankurbeln. Gleichzeitig spart es jede Menge Bares!

Ich werde einen Zettel an den Spiegel hängen. Einen montierten Scheck, auf dem „400 Euro“ steht. Mal sehen, ob mich das genug antreibt…

Als Fazit muss ich ganz klar sagen, dass ich keine Ahnung hatte, wie teuer und energielastig das Aufheizen von Brauchwasser ist. Die Erkenntnis um die tatsächlichen Zahlen – und wie viel Geld man hier sparen kann – hat mich schon ziemlich verblüfft.

Und selbst, wenn ich wieder „rückfällig“ werden sollte, würde ich in Zukunft viel bewusster mit diesem teuren Gut umgehen.

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